Goldbarren Goldbarren sind günstiger als Münzen
Finanztip-Experte für Bank und Börse
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Gut 3.400 Tonnen Gold sind Eigentum der Bundesrepublik Deutschland. Es sind Währungsreserven, die noch aus den 1970er Jahren stammen. Das Gold lagert in den Kellern der Zentralbanken in Frankfurt am Main, London und New York, gestapelt in praktischen Quadern, den sogenannten Goldbarren. Goldbarren eignen sich als Krisenwährung aber auch für Privatleute.
Goldbarren gibt es in verschiedenen Größen. Zentralbanken wie die Bundesbank besitzen oft Barren mit einem Gewicht von rund 12,5 Kilogramm. Es gibt sie aber auch viel kleiner, ab einem Gewicht von einem halben Gramm. Gängig sind größere Gewichtseinheiten: von 50 Gramm bis hin zu einem Kilogramm.
Auf jedem Barren sind Gewicht und Goldanteil – sogenannter Feingehalt – sowie der Name oder das Logo des Herstellers und eine Barrennummer aufgeprägt. Letztere dient zur Identifikation des Barrens.
In der Regel sind Goldbarren günstiger als Münzen. Die Herstellung ist verhältnismäßig einfach, so kommt Gold in Barren dem reinen Materialwert am nächsten. Auch An- und Verkaufspreise liegen relativ nah beieinander. Die Handelsspanne bei einem 50 Gramm-Goldbarren liegt bei 3 Prozent, die eines 500-Gramm-Barrens bei 2 Prozent.
Gewicht | Kaufpreis in € | Verkaufspreis in € | Differenz |
---|---|---|---|
50 | 1.761 | 1.707 | - 3,1 |
100 | 3.511 | 3.414 | - 2,8 |
250 | 8.745 | 8.539 | - 2,4 |
500 | 17.412 | 17.070 | - 2,0 |
1.000 | 34.775 | 34.141 | - 1,8 |
Quelle: Pro Aurum, Finanztip-Berechnung (Stand: 20. November 2018)
Ein Nachteil größerer Barren: Möchtest Du kleinere Teile Deines Goldbestands verkaufen, kann es sein, dass Du erstmal einen großen Barren losschlagen und dann kleinere Stückeinheiten zurückkaufen musst. In dem Fall musst Du zusätzliche Kosten für Kauf und Verkauf einkalkulieren.
Eine Liste seriöser Goldhersteller – auch Scheideanstalten oder Affinerien genannt – stellt die London Bullion Market Association (LBMA) zur Verfügung. Sie koordiniert den Handel an der Londoner Rohstoffbörse, legt Standardanforderungen für Produzenten fest und zertifiziert die Hersteller.
Die Liste der LBMA ist also eine Qualitätssicherung für Käufer: Bei Gold, das von einem LBMA-zertifizierten Hersteller stammt, kannst Du sicher sein, dass Feinheit und Gewicht den Standards entsprechen. Und dass Du es so im Zweifel wieder verkaufen kannst.
Fünf deutsche Goldhersteller sind am London Bullion Market für den Handel mit Gold anerkannt:
Goldfälschungen kommen heutzutage häufiger vor als früher. Beruhigend für Verbraucherinnen und Verbraucher: Die meisten Fälschungen sind schlecht gemacht.
Klar ist, dass ein 170 Gramm schwerer Goldbarren, auf dem 250 Gramm steht, nicht echt sein kann – ebenso eine Münze, die zwar das wiegt, was sie wiegen soll, aber zwei Millimeter dicker ist als echte Vergleichsmünzen. Für Goldbarren gelten folgende Standardwerte:
Gewicht | Höhe in mm | Breite in mm | Tiefe in mm |
---|---|---|---|
1 g | 15 | 8,7 | 0,3 |
1 Unze (31,1 g) | 40,4 | 23,3 | 1,8 |
50 g | 49,7 | 28,5 | 2,0 |
100 g | 49,7 | 28,5 | 3,9 |
Quelle: Coininvest (Stand: 28. Januar 2019)
Geschicktere Fälschungen, beispielsweise durch Beimischung von Wolfram, das nahezu die gleiche Dichte wie Gold besitzt, werden bei der standardmäßigen Prüfung durch Rohstoffhändler enttarnt.
Um gar nicht erst auf gefälschte Barren zu stoßen, ist es wichtig, dass Du nur bei vertrauenswürdigen Händlern kaufst. Woran Du die erkennst und welche infrage kommen, erklären wir weiter unten.
Etwa die Hälfte aller Goldkäuferinnen und Goldkäufer entscheidet sich für Münzen, die andere für Barren. Das berichtet der Goldhändler Pro Aurum. Für Barren entscheiden sich Käufer vor allem, wenn sie investieren wollen und nicht etwa die Ästhetik oder eine Sammler-Leidenschaft im Vordergrund stehen. Denn Gold in Form von Barren ist etwas günstiger als Münzen.
Doch solltest Du Dir bewusst darüber sein: zum Vermögensaufbau eignet sich Gold kaum. Zwar hat sich der Wert des knappen Edelmetalls über bestimmte Zeiträume schon mal besser entwickelt als ein weltweites Aktienportfolio. Doch im Schnitt konnten die Aktien seit 1975 doppelt so viel an Wert zulegen wie Gold.
Du kannst es höchstens so halten wie die Bundesbank und physisches Gold im heimischen Tresor lagern. Sinnvoll ist das vor allem, wenn Du Dich mit Gold besser für zukünftige Währungs- und Finanzkrisen gewappnet fühlst als mit anderen Sachwerten, Wertpapieren oder Bargeld.
Höchstens 10 Prozent Deines freien Vermögens sollten als physisches Gold – also Goldbarren oder Goldmünzen – in den Tresor wandern. Mehr zur Renditeentwicklung von Gold und Beimischung im Portfolio liest Du im Ratgeber Gold.
Überregionale Händler wie Degussa und Pro Aurum sind in deutschen Großstädten mit Filialen vertreten. Wer sich für eine dieser Edelmetall-Häuser entscheidet, kann direkt „am Schalter“ bei einem vertrauenswürdigen Händler einkaufen. Bis zu einem Kaufwert von 10.000 Euro auch anonym.
Günstiger kommt jedoch in der Regel der Online-Kauf. Den besten Preis kannst Du mit Hilfe von Vergleichsportalen finden. In unserer Analyse vom November 2017 schneiden die Portale gold.de und gold-preisvergleich.de am besten ab. Sie listen seriöse Händler auf, rechnen bei der Preisanzeige Versandkosten mit ein und zeigen genau die Uhrzeit der letzten Preisangabe an. Mehr zu den Finanztip-Kriterien liest Du im Ratgeber Gold kaufen.
Wenn Du Gold kaufst, solltest Du es zuhause auch sicher lagern, etwa in einem Tresor. Alternativ kannst Du die Barren auch in einem Bankschließfach verwahren. Dafür zahlst Du mindestens 60 Euro im Jahr.
Egal, für welche Lagerung Du Dich entscheidest: Überprüf vorab, unter welchen Bedingungen Deine Hausratversicherung für einen Verlust aufkommen würde. Bei guten Versicherungen ist Gold sowohl bei der Lagerung zu Hause als auch im Bankschließfach abgesichert. Achtung: Banken haften oft nur für einen beschränkten Wert des Schließfachs.
Diese Versicherung solltest Du haben, wenn Du Dein Hab und Gut nach einem Wohnungsbrand oder Einbruch nicht auf eigene Kosten ersetzen kannst oder willst.
Um den passenden Tarif zu finden, empfehlen wir Verivox oder Mr-Money. Wenn Du keine Vorschäden hast oder Fahrräder mitversichern willst, kannst Du auch auf Check24 suchen.
Der Ankaufspreis für Goldbarren richtet sich nach dem Goldpreis, der täglich variiert. Möchtest Du den aktuellen Wert erfahren, kannst Du ihn auf Preisvergleichsportalen für Edelmetalle überprüfen, zum Beispiel gold.de. Das Portal empfehlen wir auch, um Goldbarren zu verkaufen. Auf gold.de findest Du Ankäufer, die Mitglied im Berufsverband des deutschen Münzhandels sind.
Achte darauf, dass der Online-Händler die Möglichkeit bietet, Dein Gold abzuholen. Wir raten davon ab, selbst ein Paket per Post zu schicken. Lässt Du Dein Gold abholen, kostet das zwar vielleicht etwas mehr, aber es kümmern sich in der Regel Profis um die Sendung, und es ist zudem der gesamte Wert versichert.
Genau wie der Goldankauf ist auch der Goldverkauf bei einem Edelmetallhändler vor Ort möglich, etwa bei Degussa oder Pro Aurum. Informier Dich dennoch vorab im Internet darüber, was Deine Barren gerade wert sind. Alles dazu liest Du im Ratgeber Gold verkaufen.
Du musst keine Einkommensteuer auf den Verkauf von physischem Gold zahlen, wenn Du Deine Barren (ebenso Münzen) länger als zwölf Monate besessen hast. Gehörte Dir das Gold nur eine kürzere Zeit, liegt ein privates Veräußerungsgeschäft vor und Du musst den Gewinn aus dem Verkauf mit Deinem persönlichen Einkommensteuersatz versteuern. Goldbarren sind außerdem von der Mehrwertsteuer befreit.
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